Fritz Mauthner

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Fritz Mauthner

Fritz Mauthner (1849-1923)[Bearbeiten]

deutschsprachiger Philosoph, Schriftsteller und Publizist

Zitate mit Quellenangabe[Bearbeiten]

Beiträge zu einer Kritik der Sprache[Bearbeiten]

Band 1: Sprache und Psychologie[Bearbeiten]

Alle Zitate nach: Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Erster Band: Sprache und Psychologie, J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart 1901, Internet Archive, alo

  • "Die Kultursprachen haben die Fähigkeit verloren, den Menschen über das Gröbste hinaus zur Verständigung zu dienen. Es wäre Zeit, wieder schweigen zu lernen." - Sprache und Psychologie, S. 215, Internet Archive, alo
  • "Die meisten Menschen leiden an dieser geistigen Schwäche, zu glauben, weil ein Wort da sei, müsse es auch das Wort für Etwas sein, weil ein Wort da sei, müsse dem Worte etwas Wirkliches entsprechen." - Sprache und Psychologie, S. 149, Internet Archive, alo
  • "Die Sprache aus dem gemeinen Mitteilungstrieb ist schlechte Fabrikarbeit, zusammengestoppelt von Milliarden von Tagelöhnern." - Sprache und Psychologie, S. 26, Internet Archive, alo
  • "Die Sprache ist die Peitsche, mit der die Menschen sich gegenseitig zur Arbeit peitschen." - Sprache und Psychologie, S. 81, Internet Archive, alo
  • "Die Sprache ist Gemeineigentum. Alles gehört allen, alle baden darin, alle saufen es, und alle geben es von sich." - Sprache und Psychologie, S. 27, Internet Archive, alo
  • "Leute mit verschiedenen Sprachen müssen eben streiten, wenn sie so dumm sind, miteinander sprechen zu wollen." - Sprache und Psychologie, S. 54, Internet Archive, alo
  • "Und die Natur ist vollends sprachlos. Sprachlos würde auch, wer sie verstünde." - Sprache und Psychologie, S. 47, Internet Archive, alo
  • "Will ich emporklimmen in der Sprachkritik, die gegenwärtig das wichtigste Geschäft der denkenden Menschheit ist, so muss ich die Sprache hinter mir und vor mir und in mir vernichten von Schritt zu Schritt, so muss ich jede Sprosse der Leiter zertrümmern, indem ich sie betrete. Wer folgen will, der zimmere die Sprossen wieder, um sie abermals zu zertrümmern." - Sprache und Psychologie, S. 1 f., Internet Archive, alo, vgl. Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus 6.54

Band 3: Zur Grammatik und Logik[Bearbeiten]

  • "Die niederste Erkenntnisform ist in der Sprache; die höhere ist im Lachen; die letzte ist in der Kritik der Sprache, in der himmelstillen, himmelsheitern Resignation oder Entsagung." - Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Dritter Band: Zur Grammatik und Logik, J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin 1902, S. 642, Internet Archive
  • "Die Worte der Sprache sind wenig geeignet zur Mitteilung, weil Worte Erinnerungen sind und niemals zwei Menschen die gleichen Erinnerungen haben. Die Worte der Sprache sind wenig geeignet zur Erkenntnis, weil jedes einzelne Wort umschwebt ist von den Nebentönen seiner Geschichte. Die Worte der Sprache sind endlich ungeeignet zum Eindringen in das Wesen der Wirklichkeit, weil die Worte nur Erinnerungszeichen sind für die Empfindungen unserer Sinne und weil diese Sinne Zufallssinne sind, [...]." - Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Dritter Band: Zur Grammatik und Logik, J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin 1902, S. 650, Internet Archive

Andere Werke[Bearbeiten]

  • "Sollen gehört von Hause aus der Theologie an, bedeutet eine Verpflichtung oder Verschuldung des Menschen gegen Gott; »du schuldest, nicht zu töten«, hätte das soundsovielte Gebot im Geiste der althochdeutschen Sprache heißen können; und wieder bei anderer Entwicklung der Sprache hätte Schiller vielleicht seinen Satz so geformt, »der Übel größtes aber ist das Sollen«." - Wörterbuch der Philosophie, Band 3, Leipzig 1923, S. 193, zeno.org. Vgl.: Friedrich Schiller, Die Braut von Messina : "Der Übel größtes aber ist die Schuld."
  • "Wenn ich mit einem Fingerdruck England in die Luft sprengen könnte, so täte ich's und wäre glücklich." - An Gustav Landauer, 14. November 1914. In: Gustav Landauer, Fritz Mauthner, Briefwechsel 1890-1919, Bearb. Hanna Delf, C.H.Beck, München 1994, ISBN 3-406-38657-1, S. 295, books.google.de

Weblinks[Bearbeiten]

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