Theodor Herzl

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Theodor Herzl

Theodor Herzl (1860-1904)[Bearbeiten]

österreichischer Schriftsteller, Journalist und Begründer des Zionismus

Zitate mit Quellenangabe[Bearbeiten]

Der Judenstaat[Bearbeiten]

  • "Ich glaube an das Aufsteigen der Menschen zu immer höheren Graden der Gesittung, nur halte ich es für ein verzweifelt langsames." - Einleitung, S. 10
  • "Wir sind ein Volk, Ein Volk." - Einleitung, S. 11
  • "Zu den hohen Einwendungen gehört es, dass in der Welt die Nothlage der Juden nicht die einzige ist. — Ich meine aber, dass wir immerhin anfangen sollen, ein wenig Elend hinwegzuräumen; wäre es auch vorläufig nur unser eigenes." - Schlusswort, S. 83

Altneuland[Bearbeiten]

  • "Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen" - Titelseite

Tagebuch[Bearbeiten]

  • "Den jetzigen Antisemitismus kann man nur an vereinzelten Orten für die alte religiöse Intoleranz halten. Zumeist ist er bei den Kulturvölkern eine Bewegung, mit der sie ein Gespenst ihrer eigenen Vergangenheit abwehren möchten." - Tagebucheintrag, S. 196 alo
  • "Der Antisemitismus, der in der großen Menge etwas Starkes und Unbewußtes ist, wird aber den Juden nicht schaden. Ich halte ihn für eine dem Judencharakter nützliche Bewegung. Er ist die Erziehung einer Gruppe durch die Massen und wird vielleicht zu ihrer Aufsaugung führen." - Tagebucheintrag, S. 12 alo
  • "Die arme Bevölkerung trachten wir unbemerkt über die Grenze zu schaffen, indem wir ihr in den Durchzugsländern Arbeit verschaffen, aber in unserm eigenen Lande jegliche Arbeit verweigern. // Die besitzende Bevölkerung wird zu uns übergehen. Das Expropriationswerk muß ebenso wie die Fortschaffung der Armen mit Zartheit und Behutsamkeit erfolgen." - Tagebucheintrag 12. VI. [1895] S. 98 alo
  • "Erzogen wird man nur durch Härten. Es wird die Darwinsche Mimikry eintreten. Die Juden werden sich anpassen. Sie sind wie Seehunde, die der Weltzufall ins Wasser warf. Sie nehmen Gestalt und Eigenschaften von Fischen an, was sie doch nicht sind. Kommen sie nun wieder auf festes Land und dürfen da ein paar Generationen bleiben, so werden sie wieder aus ihren Flossen Füße machen." - Tagebucheintrag, S. 12 alo
  • "Ich begreife den Antisemitismus. Wir Juden haben uns, wenn auch nicht durch unsere Schuld, als Fremdkörper inmitten verschiedener Nationen erhalten. Wir haben im Ghetto eine Anzahl gesellschaftswidriger Eigenschaften angenommen. Unser Charakter ist durch den Druck verdorben, und das muß durch einen anderen Druck wieder hergestellt werden." - Tagebucheintrag, S. 10 alo
  • "Ich glaube, der Judenstaat ist ein Weltbedürfnis, und darum wird er entstehen." - Tagebucheintrag, S. 348 alo
  • "Ich glaube, es muß jetzt schon von allen Seiten klar sein: Der Judenstaat ist ein Weltbedürfnis! Und darum wird er entstehen - mit Ihnen, meine Herren, oder gegen Sie! - Tagebucheintrag, S. 196 alo
  • "Mit dem Verleger Breitenstein abgeschlossen. Er war begeistert, als ich ihm einige Stellen aus der nach langer Mühe endlich fertigen Schrift vorlas. Den Titel habe ich geändert. „Der Judenstaat". Jetzt fühle ich die Erleichterung nach getaner Arbeit. Einen Erfolg erwarte ich nicht. - über die Schrift "Der Judenstaat"; Tagebucheintrag 19. Jänner 1896, S. 328 alo
  • "Selbstverständlich werden wir Andersgläubige achtungsvoll dulden, ihr Eigentum, ihre Ehre und Freiheit mit den härtesten Zwangsmitteln schützen." - Tagebucheintrag vom 12. Juni 1895, S. 98 alo
  • "Tatsächlich ist der Antisemitismus die Folge der Judenemanzipation, Bevölkerungen, denen das historische Verständnis mangelt — also alle —, sehen uns aber nicht als geschichtliches Produkt an, nicht als die Opfer früherer, grausamer und noch beschränkterer Zeiten. Die wissen nicht, daß wir so sind, weil man uns unter Qualen so gemacht hat, weil die Kirche das Wuchergewerbe für Christen unehrlich machte und wir durch die Herrscher in Geldgeschäfte gedrängt wurden. Wir kleben am Geld, weil man uns aufs Geld geworfen hat." - Tagebucheintrag, S. 10f. alo
  • "Von unserem Nationalplan spricht ganz Palästina. Wir sind ja doch die angestammten Herren des Landes." - Tagebucheintrag vom 20. Februar 1897, S. 591 alo
  • "Bei Arabern und Kurden sind wir beliebt. Streitende Araber gehen zuweilen statt zum türkischen Richter zu einem Juden, der richten soll." - Tagebucheintrag vom 20. Februar 1897, S. 483 (Ausgabe Propyläen Verlag 1982, Band II)
  • "Wien, 16. April 1896. Hier unterbrach ich damals die zusammenhängende Darstellung, denn es folgten mehrere Wochen einer beispiellosen Produktion, in denen ich die Einfälle nicht mehr ruhig ins Reine schreiben konnte. Ich schrieb gehend, stehend, liegend, auf der Gasse, bei Tisch, bei Nacht, wenn es mich aus dem Schlaf aufjagte." - über die Schrift "Der Judenstaat"; Tagebucheintrag, S. 35 alo
  • "Ziehen wir in eine Gegend, wo es für die Juden ungewöhnliche wilde Tiere gibt — große Schlangen usw. — so benütze ich die Eingeborenen, bevor ich sie in den Durchzugsländern beschäftige, dazu, diese Tiere auszurotten. Hohe Prämien für Schlangenhäute usw. und für die Brut." - Tagebucheintrag vom 12. Juni 1895, S. 108f. alo
  • "Zum Bleiben wie zum Wandern muß die Rasse zunächst an Ort und Stelle verbessert werden. Man muß sie kriegsstark, arbeitsfroh und tugendhaft machen." - Tagebucheintrag, S. 25 alo

Quellen[Bearbeiten]

  • Herzl, Theodor: Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage. Berlin und Wien 1896 Wikisource
  • Theodor Herzls Tagebücher. Erster Band. Jüdischer Verlag, Berlin 1922 alo
  • Herzl, Theodor: "Altneuland", Leipzig 1902. Volltext auf haGalil.

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